| Problematik |


Bildnachweis: Agroscope

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Die Kirschessigfliege (KEF) ist ein invasiver Schädling und stammt ursprünglich aus Südostasien.
Sie ist innerhalb kurzer Zeit zu einer enormen Bedrohung für den europäischen Obst- und Weinbau geworden. Bereits in den Jahren 2008 und 2009 breitete sie sich sehr stark an der Westküste der USA aus und richtete dort erhebliche Schäden im Obstanbau an.  Ab 2009 wurde sie dann erstmals in Südeuropa festgestellt. Seither breitet sie sich immer weiter Richtung Norden aus, so dass sie im Jahr 2011 dann erstmals auch in Deutschland nachgewiesen wurde. Durch die KEF ist es bereits zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden im Obst-und Weinbau gekommen.


Wirtspflanzen

Die KEF befällt gesunde, dünnschalige und weichfleischige Früchte einer großen Anzahl von Kulturpflanzen und Wildobst, wie z.B. Beeren aller Art, wie Erdbeeren, Himbeeren, Holunder, Brombeeren und Heidelbeeren, sowie Obst wie Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Feigen, Kiwi und Kaki, sowie auch Reben.

Biologie

Die adulten Tiere sind ca. 2-3 mm groß, haben rote Augen und eine gelb-bräunliche Körperzeichung. Die Weibchen ähneln weitgehend den heimischen Essigfliegen (Drosophila melanogaster).
Die Männchen der KEF sind leichter an je einem dunklen Fleck auf den Flügeln zu erkennen. Im Gegensatz zu den in Europa heimischen Essigliegen, die ihre Eier nur in überreife, faulende Früchte ablegen können, verfügen die Weibchen der KEF über einen kräftigen Legebohrer mit dem sie auch gesunde Früchte anstechen und ihre Eier in die Frucht ablegen. Mit der Eiablage ist zu rechnen, sobald bei den Früchten der Farbumschlag beginnt, wobei reife Früchte bevorzugt werden.
Die Eier haben fadenförmige Atemanhänge, die meist aus der Fruchtschale herausragen und mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind.
Die Früchte beginnen dann sehr schnell zu zerfallen und können in wenigen Tagen kollabieren. Außerdem sind die beschädigten Früchte anfälliger für Pilz- und/oder Bakterienbefall. Durchschnittlich werden 2-3 Eier je Frucht abgelegt. Die KEF haben ein enormes Vermehrungspotential und eine sehr kurze Entwicklungszeit. Insgesamt kann ein Weibchen etwa 400 Eier legen. Bereits nach 1 - 3 Tagen schlüpfen die Erstlarven (Maden). Während der nächsten ca. 7 – 10 Tagen zerfressen die beiden folgenden Larvenstadien das Innere der Frucht. Die anschließende Verpuppung kann in der Frucht oder am Boden stattfinden. Mit dem Schlupf der Fliege aus der Puppe  ist die Vollendung einer Generation innerhalb von 2 – 3 Wochen, je nach Witterung, abgeschlossen. Unter günstigen klimatischen Bedingungen können so bis zu 13 Generationen pro Jahr auftreten. Die Überwinterung erfolgt als Fliege an geschützten Orten.

Bildnachweise: Jürgen Just, Julius Kühn Institut
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